Tiefgründig und mit vielfältigen Debattenbeiträgen verlief das 13. Wirtschaftsgespräch am 16. Juni 2022 in der Glöckner Autowelt. Zum 10-jährigen Jubiläum der Veranstaltungsreihe begrüßten Christian Piwarz und Adrian Glöckner den ehemaligen Bundes- und Staatsminister, Dr. Thomas de Maizière. Thema des Abends war „Im Dienst für die Gesellschaft – Braucht es eine Pflicht?“
Die Idee einer allgemeinen Dienstpflicht findet vielfach großen Zuspruch. Gerade in Hinblick auf die aktuelle Frage zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands flammt sie neben der Wiedereinführung der Wehrpflicht in der öffentlichen Debatte immer wieder auf. Auch Dr. Thomas de Maizière begrüßte zum Auftakt der Diskussionsrunde den Vorschlag eines verpflichtenden Gemeinschaftsdienstes. Denn dieser könne nicht nur den notwendigen gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken, sondern jungen Menschen wertvolle Erfahrungen vermitteln und wichtige Orientierungshilfe leisten. Im Fokus dürfe dabei jedoch nicht nur der Militärdienst stehen. Vielmehr sollten alle gesellschaftlichen Bereiche gleichrangig abgedeckt werden.
In sorgfältiger Abwägung von Argumenten und Gegenargumenten hob Thomas de Maizière die wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Aspekte des Themas hervor und regte eine breite Debatte zu den Ausgestaltungsmöglichkeiten an. Weniger starre Regeln, als vielmehr Flexibilität und zeitgemäße Anpassungen sind jetzt gefragt. Wichtig sei zudem, das Verhältnis zwischen individueller Freiheit und staatsbürgerlicher Verantwortung wieder verstärkt in den Blick zu nehmen.
Die gut 60 Gäste des 13. Wirtschaftsgesprächs waren sich weitestgehend einig, dass die allgemeine Dienstpflicht nicht nur für viele soziale Einrichtungen ein Segen wäre. Auch die Verankerung der Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft sowie die Reaktionsfähigkeit auf Krisenfälle ließe sich dadurch weiter verbessern. Junge Frauen und Männer würden gleichsam wichtige Gemeinschaftserfahrungen sammeln und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärken. Eine bessere Berufsorientierung und die spürbare Entlastung in vielen von Personalmangel betroffenen Einrichtungen sind darüber hinaus weitere Vorzüge, die eine allgemeine Dienstpflicht mit sich bringen könnte.
Für die CDU ist deshalb klar, diese wichtige Debatte gilt es fortzuführen. Die Frage zum Ja oder Nein zur allgemeinen Dienstpflicht muss konsequent und aus der Mitte der Gesellschaft beantwortet werden.
