Busmannkappelle wird gläserner „DenkRaum Sophienkirche“

Am 09. Oktober wurde mit der feierlichen Einweihung des „DenkRaums Sophienkirche“ eine tiefe Wunde im Herzen vieler Dresdnerinnen und Dresdner geschlossen. Wo einst die SED-Führung die kriegsgeschädigte Sophienkirche zugunsten einer sozialistischen Stadtplanung abreisen ließ, befindet sich nun wieder ein Ort der Andacht und erlebbarer Geschichte. So soll der „DenkRaum Sophienkirche“ künftig nicht nur als Erinnerungs- und Museumsstätte dienen, sondern auch als Lern- und Bildungsort wirken. Dabei gingen die Schülerinnen und Schüler der 62. Oberschule Dresden-Loschwitz beispielhaft voran und führten die Eröffnungsgäste kompetent durch die wechselvolle Geschichte der Gedenkstätte. Diese steht ab sofort Dienstag bis Sonntag von 11:00 bis 18:00 Uhr für Besucher offen.

 



Im Beisein von Staatsministerin Barbara Klepsch übergab Oberlandeskirchenrat i. R. Harald Bretschneider den Originalschlüssel der ehemaligen Sophienkirche und öffnete damit symbolisch ein neues Kapitel Dresdner Stadtgeschichte. Für Christian Piwarz, der das Projekt seit Jahren intensiv begleitet und unterstützt hat, ein besonderer Moment. Als Mahnmal über die zerstörerische Kraft des Krieges und den politischen Machtmissbrauch des SED-Regimes versöhnt diese Stätte viele Dresdnerinnen und Dresdner mit der Vergangenheit. Zugleich wird die Geschichte für zukünftige Generationen greifbar gemacht. Zeitzeugengespräche, Sonderführungen sowie Jugend- und Schülerprojekte werden nachhaltig dazu beitragen.

 

Etwa zwölf Jahre dauerte die Realisierung des Bauvorhabens, das nur durch großes Engagement der Dresdner Bürgerstiftung, der Fördergesellschaft für die Busmannkapelle sowie über 1.000 Spendern ermöglicht werden konnte. Die Vollendung des letzten Bauabschnitts gelang schließlich mit Unterstützung des Freistaats Sachsen, der hierfür rund 3,5 Millionen Euro bewilligte.