Sanierungspläne und Hochwasserschutz im Dresdner Osten

In die geplanten Sanierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen im Dresdner Osten kommt Bewegung. So erklärte die Landesdirektion Sachsen auf Nachfrage, dass sich das Planfeststellungsverfahren für die Sanierung der Berthold-Haupt-Straße bereits auf der Zielgeraden befindet. Auch für die Baumaßnahmen an der Österreicher Straße soll endlich Planungssicherheit für Anwohner geschaffen werden. Zudem gibt es neue Hoffnung für die als M30 bezeichnete Schutzanlage in Laubegast.


Die Elbehochwasser von 2002 und 2013 haben den Dresdner Osten schwer getroffen und die Stadtteile Zschieren bis Laubegast großflächig überflutet. Bis heute sind noch nicht alle Schäden beseitigt. Die Sorge vor einem erneuten Hochwasserereignis sitzt bei den Anwohnern tief. Mehrere Bauvorhaben sind seitdem in Planung, deren Fortgang sich aber jahrelang recht zögerlich angelassen hat. Nun kann hoffentlich bald in die nächste Phase gestartet und die Realisierung in Angriff genommen werden.

 

Sanierung und Ausbau der Berthold-Haupt-Straße

Am Unterbau der Berthold-Haupt-Str. sollen die Folgen der Überflutung endlich behoben werden. Pläne diese Sanierungsmaßnahmen mit einer Höherlegung der Fahrbahntrasse zu verbinden, mussten aber bereits 2018 verworfen werden. Grund hierfür ist, dass die Straßenbahn die zu erwartende Steigung auf der Strecke nicht bewältigen kann. Gleichwohl soll die Berthold-Haupt-Str. neben der allgemeinen Instandsetzung fit für die Zukunft gemacht werden. So beinhalten die aktuellen Pläne den Ausbau der Fahrbahn für moderne, breitere Straßenbahnwagen.

 

Zwar konnte der zur Planfeststellung notwendige Erörterungstermin corona-bedingt nicht in gewohnter Form stattfinden, doch wurden inzwischen alle relevanten Einwendungen schriftlich zusammengetragen. Für den überwiegenden Teil konnten zudem bereits Lösungen erarbeitet werden. Die Landesdirektion Sachsen rechnet daher voraussichtlich im Herbst 2020 mit einem Abschluss des Planungsverfahrens.

 

Sanierung und Ausbau der Österreicher Straße

Auch die Österreicher Str. soll zukünftig mit modernen Straßenbahnwagen befahrbar sein und muss daher ausgebaut werden. Zugleich gilt es Schäden im Unterbau zu beseitigen und die Kanalisation gegen zukünftige Überflutungen zu sichern. Im Rahmen eines Anhörungsverfahrens haben Anwohner Bedenken bezüglich der vorgesehen Umleitungsstrecke geäußert. Die geplante Streckenführung über eine geländeangepasste Interimsstraße durch den Altelbarm ist mit dem Wegfall von Parkplätzen sowie einem vermehrten Verkehrsaufkommen auf den zuführenden Nebenstraßen verbunden. Eine Stellungnahme der Stadt liegt nach Auskunft der Landesdirektion Sachsen derzeit noch nicht vor. Fakt ist jedoch, dass eine Veränderung der Umleitungsstrecke den Abschluss des Planfeststellungsverfahren weiter verzögern würde.

 

Ziel muss es weiterhin sein, die Auswirkungen auf den Verkehrsfluss im Dresdner Osten möglichst gering zu halten. Deshalb sollten die Baumaßnahmen Österreicher Str. nicht zeitgleich mit dem Ausbau der Berthold-Haupt-Str. stattfinden. Die Einwendungen müssen zügig geprüft und der Erörterungstermin mit allen Beteiligten im Herbst realisiert werden. Es muss Planungssicherheit geschaffen und das Bauvorhaben endlich auf den Weg gebracht werden.

 


Hochwasserschutzanlage M30

Durch den Bau einer Hochwasserschutzanlage sollen die Laubegaster zukünftig vor einer Überflutung aus dem rückwärtigen alten Elbarm geschützt werden. Bereits seit 2014 läuft das Planfeststellungsverfahren für den 500m langen Schutzwall oberhalb der Viterra-Siedlung. Nachdem die Stadt rechtliche Fragen geklärt hatte, geriet das Vorhaben 2017 erneut ins Stocken. Planänderungen waren infolge eines aktualisierten hydrologischen Gutachtens notwendig. Die Nachfrage bei der Landesdirektion Sachsen ergab, dass aufgrund neuer Wasserspiegellagen eine Erhöhung des Damms und damit Anpassungen an der Planung vorzunehmen waren. Unter Berücksichtigung der aktuellen Daten liegt nun ein erster Entwurf für den Planfeststellungsbeschluss vor. Um die Zulassungsfähigkeit des Vorhabens abschließend zu prüfen, bedarf es allerdings zusätzlich eines neuen Gutachtens zur Standsicherheit des erhöhten Bauwerks. Ein entsprechender Termin wurde zwischen der Landeshauptstadt und Landesdirektion für Juni vereinbart. Eine erneute Vorlage im Stadtrat ist nun für das 2. Halbjahr 2020 vorgesehen. Die Landeshauptstadt rechnet im Herbst 2021 mit dem Baubeginn.