Einladung an Peter Tauber in meinen Dresdner Wahlkreis

Den CDU-Generalsekretär Peter Tauber kenne ich seit vielen Jahren. Wir haben uns über die Arbeit in der Jungen Union kennen gelernt - er war Landesvorsitzender in Hessen, ich in Sachsen.

 

Am 27. September hatte ich ihn nach Dresden eingeladen. Er hat sofort darauf reagiert und mittlerweile haben wir auch telefoniert. Gut 20 Minuten haben wir über verschiedene Themen gesprochen. Dabei ging es nicht nur um das Ergebnis der Bundestagswahl allgemein und die spezielle Situation in Sachsen, sondern auch um Positionen der Union bei den anstehenden Sondierungs- und Koalitionsgesprächen.

 

Peter Tauber hat meine Einladung angenommen und wird nach Dresden kommen. Darüber freue ich mich. Den genauen Termin werden wir noch abstimmen.

 

Ich hatte ihm Folgendes geschrieben:

Lieber Peter,

so sehr ich mich darüber freue, dass die Union auf Bundesebene wieder stärkste Kraft geworden ist, so sehr schmerzt mich der Preis, den wir in einigen Regionen und speziell in Sachsen dafür gezahlt haben. Hier sind wir nicht mehr stärkste Kraft.

Natürlich haben dazu auch landespolitische Themen eine Rolle gespielt. Hier stiehlt sich niemand aus der Verantwortung, auch ich nicht. Wir sind im Wahlkampf aber vielfach auf bundespolitische Themen angesprochen. Die Flüchtlingspolitik spielte eine große Rolle, aber es wurde auch ganz allgemein ein Unverständnis der Politik für die Sorgen und Probleme der Menschen überdeutlich artikuliert.

 

Man kann dies abtun und den Freistaat und die Sachsen pauschal in eine (rechte) Ecke stellen. Da tun wir den Menschen in den meisten Fällen großes Unrecht an und verschlimmern die Lage nur noch. Man kann es auch als Protest abtun, aber auch das greift zu kurz.

 

Die AfD hat nicht nur ein hohes Ergebnis eingefahren, sie hat in vielen tief bürgerlichen Gegenden Sachsens für eine tiefe Erosion bei der Zustimmung zur CDU gesorgt. Dies sollten wir alle zur Kenntnis nehmen und uns dem Problem stellen. Tun wir dies nicht, dann geht diese Erosion weiter und zum Schluß frisst der um sich greifende Rost die gesamte Union auf – auch in jetzt vermeintlich erfolgreicheren Regionen.

 

Die Menschen haben vielfach AfD gewählt, weil sie der CDU aus verschiedenen Gründen nicht mehr ihre Stimme geben konnten und wollten. Daraus müssen wir lernen. Ein Freund hat mir geschrieben „Christian, tut endlich etwas dafür, damit wir wieder christlich demokratisch wählen können!“.

 

Lieber Peter,

ich möchte Dir konkret vor Ort zeigen, was es bedeutet, wenn in einstigen Hochburgen der CDU nun die AfD vorn liegt. Ich lade Dich in meinen Wahlkreis im Dresdner Osten und Südosten ein, um Dir Hintergründe und Gefühlslagen zu erklären. Wir sollten gemeinsam mit den Menschen ins Gespräch kommen und vor allem mit den Mitgliedern der CDU vor Ort.

 

Lass uns gemeinsam zuhören und die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen. Wir haben einiges an Arbeit vor uns, um das Vertrauen der Bürger wieder zu gewinnen.

 

Ich freue mich, wenn Du diese Einladung annimmst.

 

Viele Grüße aus Dresden

Christian