Landtag in Schülerhand - Planspiel Mit dem LandesSchülerRat

Schüler lernen in der Schule wie der Sächsische Landtag gewählt wird, wie er sich zusammensetzt, wofür er zuständig ist und was seine Instrumente sind. Die eigentliche Politik, nämlich die Inhalte, die Prozesse der Meinungsbildung in den Fraktionen und Ausschüssen, die Verhandlungen mit dem Koalitionspartner und Fraktionen und die Notwendigkeit zu Kompromissen, wird dagegen kaum thematisiert.

 

Der Landesschülerrat Sachsen und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung bieten Schülern mit dem „Planspiel Landtag“ die Möglichkeit Politik selbst zu erleben. Am 27. Februar durfte ich die mittlerweile 3. Auflage des Planspiels als Berater unterstützen. 

Zuerst wurde die Fraktionszugehörigkeit der über 120 Teilnehmer zu je einer der fiktiven Fraktionen „Die Ökologischen“, „Die Konservativen“, „Die Anderen“ oder „die Sozialen“ ausgelost. Zugelost wurden auch die vier unterstützenden Landtagsabgeordneten. Als Berater der "Sozialen" musste auch ich mich in eine neue Rolle reindenken und meine eigenen Ansichten zeitweise über Bord werfen.

 

 

Debattiert wurde die Kennzeichnungspflicht von Polizisten, ein Tanzverbot an bestimmten Feiertagen, ein Antrag über die frühere sexuelle Aufklärung in Schulen sowie Volksentscheide. Im Schnelldurchlauf, aber beeindruckend realitätsnah absolvierten die Schüler die Abläufe eines Gesetzgebungsverfahrens. Sie mussten ihre Positionen intern bestimmen und für Mehrheiten verhandeln. Dabei waren die Mitglieder der Regierungsfraktionen an den Koalitionsvertrag gebunden, mussten Kompromisse eingehen, um eigene Positionen durchzusetzen. Wie im wahren Parlamentsbetrieb nicht immer ganz einfach, die Verhandlungsergebnisse in der Abstimmung mitzutragen. Nach teils rhetorisch bereits ausgereiften aber auch unterhaltsamen Redebeiträgen wurde natürlich im Plenum abgestimmt. Dabei schrieben die Parlamentarier für einen Tag (fast) Geschichte und absolvierten einen Hammelsprung.

 

Ein rundum gelungenes Experiment parlamentarische Demokratie zu vermitteln, das den Jugendlichen ganz offensichtlich eben so viel Spaß gemacht hat wie mir.