„Jobmotor Dresden – Wirtschaft und Arbeit in Sachsen“

Am 17. April fand die Veranstaltung „Jobmotor in Dresden – Wirtschaft und Arbeit in Sachsen“ im Autohaus Glöckner statt. Im Beisein von unserem Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich und dem Innenminister Markus Ulbig wurde mit rund 150 Gästen über die wirtschaftliche Situation und Entwicklung in Sachsen bis in den frühen Abend diskutiert.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage im Freistaat Sachsen zeigt, dass sächsische Wirtschaft vor allem mittelständisch geprägt ist. Sie sichern in hohem Maße Beschäftigung und Ausbildung. 70 Prozent der sächsischen Arbeitsplätze befinden sich außerhalb der Ballungszentren, 30 Prozent innerhalb der großen Städte. Erfolgsgeschichten wie die von Novaled sprechen für sich und zeigen, dass der Mittelstand der Motor der sächsischen Wirtschaft ist.

 

Für die gute wirtschaftliche Entwicklung bildet das sächsische Bildungssystem eine wichtige Grundlage. Der aller drei Jahre stattfindende PISA-Test (2012) hat deutlich gemacht, dass Sachsen ein Bildungsland ersten Ranges ist. Mit Platz 2 im Vergleich zu den anderen Bundesländern haben Sachsens Schüler gezeigt, dass sie auch international mithalten können. Bildung ist eine Investition in die Zukunft. 1990 startete der Freistaat mit gleichen Voraussetzungen wie die anderen neuen Bundesländer. Heute steht Sachsen mit seinem klar strukturierten und dennoch vielfältigen Schulsystem mit an der Spitze der Bundesrepublik. Seit 1990 hat der Freistaat mittelständische Unternehmen dauerhaft mit der Ausbildung von geeignetem Fachpersonal – wie Ingenieure - unterstützt. Das gute Bildungssystem und die enge Anbindung an die Wirtschaft zeigen sich beispielsweise an der HTWK, wo eine praxisnahe Ausbildung und hervorragende Forschung im Ingenieurbereich ermöglicht wird. Außerdem sind seither Forschungsgesellschaften wie das Fraunhofer-Institut, Max-Planck-Gesellschaft oder das Leibnitz-Institut im Freistaat entstanden.

 

Seit 2006 sind Einnahmen und Ausgaben im sächsischen Landeshaushalt ausgeglichen und es werden keine neuen Schulden aufgenommen. Sinkende Schulden und ein nachhaltiger Haushalt bedeuten, dass sich die Sachsen darauf verlassen können, dass sich der Freistaat auch künftig die hohen Standards wie beispielsweise in Kindergärten, Schulen, Hochschulen, der Inneren Sicherheit und beim Umweltschutz leisten kann. Damit bleibt Sachsen auch weiterhin ein attraktiver und innovativer Ort für neue Unternehmen.

 


Die zukünftigen Herausforderungen für die Gäste lagen klar auf der Hand. Ziel muss es sein, das sächsische Handwerk weiter zu stärken, damit Made in Germany die Billigkonkurrenten aus dem Ausland verdrängen kann. Außerdem muss die infrastrukturelle Anbindung der Landeshauptstadt gestärkt werden. Mit dem Ausbau der Bahnverbindung nach Berlin könnte das Kongresswesen in Dresden unterstützt werden. Zudem ist die berufliche Weiterbildungen zu gering und die Studienabbrecherquoten an Universitäten zu hoch. Im Bereich der universitären Forschung muss der Freistaat enger mit dem Bundestag und Europa zusammenarbeiten, um mehr Geld aus Europa nach Sachsen zu holen.

 

In der Diskussion mit den Gästen wurde über das Fehlen von Fachkräften in der Wirtschaft und der Forschung gesprochen. Dabei wurde deutlich das ausländische Fachkräfte keine generelle Lösung für fehlendes Fachpersonal in der sächsischen Wirtschaft sind, sondern im eigenen Land mehr Personal ausgebildet und die Löhne attraktiver gestaltet werden müssen. Außerdem wurde das Renteneintrittsalter mit 63 thematisiert. Die Diskussion dazu machte deutlich, dass es nicht sinnvoll sei generell mit 63 Jahren in Rente zu gehen, da es große Unterschiede in den jeweiligen Branchen gibt. So müsse man unterscheiden, ob ein Angestellter in der Dienstleistung oder im Baugewerbe tätig ist. Zum Thema Mindestlohn äußersten sich die Podiumsteilnehmer kritisch. Ein flächendeckender Mindestlohn, ohne Beachtung der Leistungsfähigkeit der jeweiligen Branche, gefährdet Tausende Arbeitsplätze, besonders in Sachsen. Faire Löhne können nur starke Sozialpartner verhandeln – und nicht der Staat festlegen. Auch die aktuelle Entwicklung in Russland und die Krimkrise waren Thema. Hier wurde deutlich, dass sich die Krise zwischen Russland und der Ukraine negative auf die sächsische Wirtschaft auswirkt und sächsische Unternehmen mit Auftragsrückgängen rechnen müssen.