Eintritt im Schloßpark Pillnitz - eine erste Bilanz

Seit knapp einem Jahr wird im Schloßpark Pillnitz Eintritt erhoben. Seitdem flammt die Diskussion auch immer wieder in der Öffentlichkeit auf, ob dies nun eine sinnvolle Maßnahme ist oder schlicht den Bürgern das Geld aus der Tasche ziehen soll. Insbesondere von Seiten der Gegner des Eintritts wird dem Freistaat Sachsen vorgeworfen, den eigenen Haushalt zu Lasten der Bürger zu schonen.

 

Die Ausgangslage sprach für sich: Aus dem Landeshaushalt konnte der Staatsbetrieb Schlösser und Gärten keine wesentlich erhöhten Zuschüsse erwarten. Wie in anderen Schlössern und Gärten stellte sich die Frage, einen Teil der Kosten auch durch Eintrittsgelder zu erwirtschaften. Hinzu kam ein über die Jahre aufgelaufener Sanierungs- und Investitionsbedarf, insbesondere bei den Parkanlagen.

Nach einem knappen Jahr des Eintritts kann man nun eine erste vorsichtige Bilanz ziehen. Dabei helfen die Antworten der Staatsregierung auf eine Kleine Anfrage im Landtag. Demnach wurden im ersten Jahr rund 668.000 EUR durch Eintrittsgelder eingenommen. Dem standen laufende Kosten von 310.000 EUR gegenüber. Den von manchem erwarteten Einbruch bei den Besucherzahlen hat es nicht gegeben.


Der somit erwirtschaftete Erlös kommt direkt Schloß und Park Pillnitz zu gute. Wurden in der Vergangenheit aus Altersgründen ausgeschiedene Gärtner nicht durch Neueinstellungen kompensiert, konnten 2012 insgesamt vier junge Gärtner eingestellt werden, die vom Staatsbetrieb selbst ausgebildet wurden. Weiterhin  bereichert die Möglichkeit für ein Berufspraktikum oder für ein „Freiwilliges Jahr in der Gartenpflege“ das Stellenangebot. Ebenso wurden neue Arbeitsgeräte und Kleidung angeschafft.


Es ändert sich aber auch etwas in der Erscheinung des Schloßparks: Mit Hilfe hessischer Lehrlinge konnte die Instandsetzung des historischen Staudengartens angegangen werden. Mit den Eintrittsgeldern im Rücken konnte 2012 erstmals auch wieder die ehemals traditionsreiche Herbstbepflanzung durchgeführt werden. Insgesamt haben sich die Eintrittsgelder für Schloß und Park Pillnitz bislang bezahlt gemacht.


Es bleibt aber eine erste Bilanz nach einem knappen Jahr. Weitere Punkte müssen angegangen werden. Dazu zählt auch die Frage, ob weitere Zugänge zum Park beispielsweise durch die Ausstattung mit elektronischen Ticketlesern wieder geöffnet werden können. Es ist gut und richtig, dass auch dazu Gesprächsrunden zwischen Finanzministerium, dem Staatsbetrieb Schlösser und Gärten und der Bürgerinitiative in Pillnitz stattfinden.