Neues aus dem Landtag - Oktober 2011

  • Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Sachsen verbessern

  • Mehr Männer für den Erzieherberuf in Sachsen gewinnen

  • Gestaltung des demografischen Wandels in Deutschland – Sachsen ist Vorbild
  • "Jugendaustausch zwischen Sachsen und seinen europäischen Nachbarn ausbauen – Verständigung und Zusammenhalt fördern"

Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Sachsen verbessern

 

Am ersten Plenartag hat der Landtag auf Antrag der Koalitionsfraktionen die Staatsregierung aufgefordert, ausländische Berufsabschlüsse leichter anzuerkennen. Ziel des gemeinsamen Antrags ist Sachsen für ausländische Qualifikationen zu öffnen, um auch in Zukunft wirtschaftlich stark aufgestellt zu sein. Schon heute haben viele sächsische Unternehmen Schwierigkeiten geeignete Fachkräfte zu finden. Zusätzlich wird die demographische Entwicklung den Fachkräftemangel in Sachsen weiter verschärfen. Um diese künftige Lücke schließen zu können, müssen vor allem gut qualifizierte Migranten besser angesprochen werden. Dabei üben viele bereits hier in Sachsen lebende hoch qualifizierte Migranten zum Teil berufliche Tätigkeiten aus, die weit unter der eigenen Qualifikation liegen. In Sachsen gibt es davon allein 10.000 Frauen und Männer. Um diese Situation zu verbessern, braucht es vor allem zügige Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse.

 

Mehr Männer für den Erzieherberuf in Sachsen gewinnen

 

Am ersten Plenartag haben sich die Fraktionen von CDU und FDP gemeinsam für mehr Männer im Erzieherberuf ausgesprochen. Durch den Antrag der Koalitionsfraktionen wurde die Staatsregierung aufgefordert, für den Beruf als Erzieher stärker als bisher zu werben. Derzeit liegt der Anteil von männlichen Erziehern lediglich bei 3,3 Prozent. Doch gerade Kinder brauchen männliche und weibliche Vorbilder. Um mehr Männer für diesen Beruf zu gewinnen, sollen gemeinsam mit den Landkreisen, kreisfreien Städten und den Trägern von Kindertageseinrichtungen Netzwerke gebildet sowie Veranstaltungen durchgeführt werden. Für eine höhere Attraktivität ist Werbung allein nicht genug. Neben der Verbesserung der Ausbildung von Erziehern können auch neue Umschulungsmaßnahmen, die Quereinsteigern einen leichteren Einstieg ermöglichen, die Attraktivität des Berufs für Männer erhöhen.

 

Gestaltung des demografischen Wandels in Deutschland - Sachsen ist Vorbild

 

Der zweite Plenartag begann mit einer aktuellen Debatte zum Thema „Gestaltung des demografischen Wandels in Deutschland - Sachsen ist Vorbild". In der Landtagsdebatte betonte die CDU-Fraktion, dass es für die Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels keine einheitlichen Lösungen gibt. Dabei hat Sachsen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Projekte - wie beispielsweise dem Seniorenpartner in School Sachsen e. V. Dresden - bereits individuelle Angebote und Lösungen vor Ort geschaffen. (siehe Kasten) Neben den speziellen Angeboten müssen dennoch die richtigen Rahmenbedingungen für die Bewältigung der Folgen des demographischen Wandels bestehen. Hier hat Sachsen dank seiner soliden Haushaltspolitik eine Grundlage geschaffen. Die Einnahmen und Ausgaben im sächsischen Haushalt sind ausgeglichen. Seit 2006 nimmt Sachsen keine neuen Schulden mehr auf, sondern zahlt bereits aufgenommene Schulden zurück. Mit dieser soliden Haushaltspolitik ist Sachsen gut für die Zukunft gerüstet und den nachfolgenden Generationen werden keine Schuldenberge hinterlassen.

 

(Kasten)Der Seniorenpartner im School Sachsen e. V. bildet bei dem Projekt „Seniorenpartner in School (SiS)" ältere Menschen zu Schulmediatoren aus. Anschließend arbeiten diese ehrenamtlich mindestens vier Wochenstunden an Grundschulen und helfen Schüler, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Dabei lernen die Jüngeren soziale Kompetenz und die Älteren finden ein Forum, in dem sie ihre Kompetenzen weitergeben und Anerkennung erfahren können.

 

"Jugendaustausch zwischen Sachsen und seinen europäischen Nachbarn ausbauen - Verständigung und Zusammenhalt fördern"

 

In einem gemeinsamen Antrag haben die Koalitionsfraktionen die Staatsregierung aufgefordert, die Jugendarbeit zwischen Sachsen, Polen und Tschechien zu intensivieren. Ziel des gemeinsamen Antrags ist die Verbesserung der Verständigung zwischen den europäischen Nachbarn und die Initiierung neuer gemeinsamer Projekte. Für die Verbesserung des Jugendaustauschs sollen vor allem Begegnungsstätten von historischer Bedeutung wie beispielsweise die Gedenkstätte für Widerstand und Opposition im 20. Jahrhundert in Kreisau (Polen) oder auch die Gedenkstätte Theresienstadt (Tschechische Republik) genutzt werden. Beide Einrichtungen leisten mit ihren Angeboten seit längerer Zeit einen wichtigen Beitrag für den europäischen Austausch. Dabei stärkt gerade die grenzüberschreitende Begegnung von Jugendlichen den Zusammenhalt innerhalb Europas und festigt internationale Partnerschaften. Der direkte Kontakt zwischen den Jugendlichen aus unterschiedlichen Nationen baut vor allem Vorurteile ab und schafft Raum für neue Freundschaften. Neben den bisherigen Angeboten sollen auch neue Austauschprojekte zwischen sächsischen und polnischen sowie sächsischen und tschechischen Schülern an historisch bedeutsamen Orten initiiert werden.