Kommen wir ins Gespräch


Rückblick: SOMMERGESPRÄCHe

 

Hypermoral und Empörungskultur

Sommergespräch mit Prof. Patzelt
22. Juli| 18:30 Uhr


Wir alle kennen es: Empörung, Aufschrei, erhobener Zeigefinger! Der Pranger unserer Zeit ist der Shitstorm im Internet, die mediale Ausgrenzung, die moralisierende Belehrung. Davon sind vor allem solche Themen betroffen, die in unserer Republik umstritten sind und möglichst offen diskutiert werden müssen: Einwanderung, Integration, Rechtspopulismus, Gleichstellungsfragen oder Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit.

 

Was wird aus unserem Gemeinwesen, wenn die Diskussion eingeschränkt oder die Meinungsfreiheit grenzenlos ausgenutzt wird? Wohin führt die Verbreitung skurriler Thesen, falscher Behauptungen oder Beleidigungen? Welche subtilen Mechanismen werden hier verwendet? Was können wir tun?

 

Ich lade Sie herzlich ein, diskutieren wir diese Fragen beim Sommergespräch am Montag, den 22. Juli im Biergarten des Alttolkewitzer Hofes, Alttolkewitz 7, 01279 Dresden gemeinsam mit unserem Gast Prof. Dr. Werner J. Patzelt.

 

Mobilität von morgen - Alternative Antriebe

© iStock.com/1971yes
© iStock.com/1971yes

Sommergespräch 14. August | 18:30 Uhr
Delizia Restaurante & Weinbar, Bautzner Landstraße 6, 01234 Dresden

 

Konflikte prägen die Debatten um die zukünftige Mobilität. Ausgegangen wird von der Diagnose, dass die heutigen Formen individueller Mobilität, besonders das Autofahren, weder klima- noch gesundheitsverträglich sind. Zur Kernfrage wird darum: Können die Wünsche unserer Gesellschaft nach individueller Mobilität wirtschaftlich und zugleich umweltverträglich erfüllt werden?

 

Sie sind herzlichen eingeladen, diskutieren wir diese Fragen mit

  • Dr. Carsten Krebs, Leitung Unternehmenskommunikation, Volkswagen Sachsen
  • Dr. Lars RÖNTZSCH, Abteilungsleiter Wasserstofftechnologie, Fraunhofer IFAM,
  • Gunter Thiel, Verkehrsplaner und Geschäftsführer Planungsbüro Bereich Verkehrstelematik

 

Ökologisch denkende Puristen verneinen das und pochen auf Verzicht. Viele Ökonomen und Ingenieure sehen dagegen Spielräume für Effizienzsteigerungen. Zudem sind umweltverträgliche Innovationen, insbesondere bei den Antrieben, im Gespräch. Vor dem Hintergrund der bestehenden Zwickmühlen braucht Deutschland eine ehrliche Diskussion über die Mobilität von morgen. Dabei darf es nicht um ideologische Tabus und verwegene Masterpläne gehen, als vielmehr um konkret praktikable Lösungen.

 

Konkret lässt sich fragen: In welche Richtung entwickeln deutschen Forschungseinrichtungen und Automobilindustrie? Was ist bereits erfolgreich in Produktion? Lassen sich Ökonomie und Ökologie tatsächlich (nicht) aussöhnen? Ist der batteriebetriebene Antrieb eine dauerhafte Lösung? Oder ist er nur eine Brückentechnologie in noch sauberere Antriebe? Lässt sich Energie überhaupt in dem gebrauchten Ausmaß speichern und ressourcenschonend für individuelle Mobilität nutzbar machen? Welche Chancen bestehen gerade für den Standort Dresden und Sachsen in der Etablierung neuer Antriebssysteme? Was kann und muss Politik hierfür leisten?

 

Christian Piwarz lädt alle interessierten Bürger zur Veranstaltung herzlich ein. Kommen wir ins Gespräch über die Mobilität von Morgen.

 

Eintritt kostenlos. Getränke und Speisen auf Selbstzahlerbasis.

Bürgerdialog mit Michael Kretschmer

Bürgerdialog im Biergarten
Sonntag, 25. August | 9:30 - 11:30 Uhr
Konzertplatz Weißer Hirsch

 

Im Rahmen seiner Sommertour besucht Michael Kretschmer am 25. August den Weißen Hirsch. Ein kurzes geistliches Wort zur Besinnung am Sonntagmorgen wird der ehemaligen Dresdner Pfarrer Harald Bretschneider für uns sprechen.

 

Lassen Sie uns auf dem Konzertplatz gemeinsam ins Gespräch kommen! Es geht um Sachsen. Es geht um die Aufgaben, die in unserer Heimat anstehen. Kommen Sie vorbei und bringen Sie sich ein. Lernen Sie Michael Kretschmer und Christian Piwarz persönlich kennen.

 

Freiheit und Verantwortung

Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble zu Gast in Dresden

Volles Haus beim Bürgercafé mit Dr. Wolfgang Schäuble am 21. August in Leuben. Auf Einladung von Christian Piwarz sprach der Präsident des Deutschen Bundestages zur Frage: „Was hält uns zusammen?“ Die Antwort war überraschend einfach: Für Dr. Schäuble ist es die Freiheit. Die Deutschen hätten sich um sie verdient gemacht, zumal in den Neuen Bundesländern mit der Revolution von 1989 und in deren Folge mit der Einigung Europas. Nun käme es darauf an, die Freiheit weiter zu gestalten und zu bewahren. Dies lasse sich nur gemeinsam schaffen.

 

Derzeit stelle sich die Frage, ob die gewachsenen demokratisch-rechtstaatlichen Institutionen noch die gleiche Bindekraft entfalten könnten wie zuvor. Dr. Schäuble verwies darauf, dass Freiheit auch Zumutungscharakter habe. Denn: Die Freiheit sei immer auch die Freiheit des anderen. Deswegen sei der soziale Zusammenhalt so wichtig. Besonders als Finanzminister habe er die Erfahrung gemacht, dass Rücksichtlosigkeit die freiheitliche Ordnung nicht stabilisiere.

 

Dr. Schäuble ging auch auf den enormen Wandel im 21. Jahrhundert ein. Die Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung veränderten die Gesellschaft viel mehr, als er zunächst glaubte. Man sei mehr oder minder abhängig von Entwicklungen in allen Teilen der Welt. Dies beträfe auch die Frage, wie die Menschen in Afrika lebten. Viele zöge es nach Deutschland oder Europa. Aber es stehe außer Frage, dass nicht alle zu uns kommen könnten. Deshalb müssten wir uns auch – nach unseren Möglichkeiten – um die Entwicklung in anderen Weltteilen kümmern: „Es wird keinem besonders gut gehen, wenn es den anderen nicht auch gut gehen. Das gilt nicht nur für das eigene Land. Das gilt auch für Europa und die Welt.“

 

Dabei verwies der Bundestagspräsident besonders auf die Neuen Bundesländer: Die Menschen hier hätten viel mehr grundsätzliche Veränderungen aushalten müssen, als sich in den Alten Bundesländern vorgestellt werden könne. „Bei dem jetzt anstehenden Wandel können wir daher viel von den Menschen hier lernen.“, sagte Schäuble.

 

Dr. Schäuble, dem die Anwesenden sehr ruhig und gespannt zuhörten, schloss seinen Vortrag mit dem Optimismus eines langen politischen Lebens, welches viele Wendungen erfuhr: „Es ist alles zu meistern!“ Jammerei könne er nicht leiden - sie führe zu nichts.

 

In der anschließenden Diskussion ging es den Fragenden um eine große Bandbreite an Themen: u.a. die Familienpolitik, den Bildungsföderalismus, die AfD, Hans-Georg Maaßen. Dabei war es dem Bundespräsidenten wichtig, ehrlich zu sein. Flüchtlinge wären im Sinne der Menschenwürde zu behandeln, wenn sie nach Deutschland oder Europa gekommen seien. Aber es sei kein Zukunftsmodell, im großen Stile Wanderungen zuzulassen. Zum Klimaschutz merkte er an, dass dieser ohne Kosten nicht zu machen sei. Das müsse man ehrlich diskutieren. Ebenso sei Wissenschaft und Technik notwendig, um das Problem zu lösen – nicht nur ein Wandel der individuellen Lebensstile. Auch diese Aufgaben müssen mit Maß und Verstand und mit sozialem Ausgleich angegangen werden.

 

Die Veranstaltung selbst war ein Beleg dafür, dass kritisches Nachfragen, Zuhören, Gegenrede, Abwägung und eine optimistische Grundhaltung ohne Augenwischerei möglich sind – auch in Zeiten populistischer Angstmacherei. Das zeigte auch die vorhergehende Fragerunde mit Christian Piwarz zu Landesthemen, mit der die Verspätung von Herrn Schäuble überbrückt wurde.

 

Mit Dr. Schäuble im Bürgercafé: das war gelebte Freiheit in Verantwortung. (ef)



Podiumsdiskussionen

Am 22. August findet von 19:00-21:00 Uhr das Wahlforum der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung für den Wahlkreis 42 im Stadtbezirksamt Loschwitz, Grundstr. 3, 01326 Dresden statt.