Prohlis feiert Jubiläums-Herbstfest und entdeckt das Prohliser Schloss neu

30 Jahre Prohliser Herbstfest und 20 Jahre PROHLISZENTRUM wurden am Wochenende groß gefeiert. Mit einem abwechslungsreichen Programm und vielen Mitmachangeboten haben die Organisatoren rund um den Prohliser Heimatverein erneut ein großartiges Familienfest auf die Beine gestellt. Dafür ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und Unterstützer. Zeitgleich zur gemeinsamen Jubiläumsfeier wurde zudem ein neues Projekt des Palitzsch-Museums vorgestellt. In den kommenden Jahren können alle Interessierten mehr über die Geschichte des ehemaligen Prohliser Schlosses erfahren und sich eigenhändig an der schrittweisen Freilegung der Schlossreste beteiligen. Dafür setzte der Schirmherr des Prohliser Herbstfestes, Christian Piwarz gemeinsam mit den Projektverantwortlichen und Vertretern der Stadt den ersten Spatenstich.


Seit nunmehr 30 Jahren feiern die Prohliser gemeinsam mit zahlreichen Gästen ihren Stadtteil beim traditionellen Herbstfest. Es ist ein Fest der Generationen und des Miteinanders. Vereine stellen sich vor, es wird getanzt, gelacht und Menschen kommen miteinander ins Gespräch. So zum Beispiel beim gemeinsamen Bürgerfrühstück in der Kirchgemeinde, bei dem auch Erinnerungen ausgetauscht wurden. In Prohlis soll es tatsächlich mal ein echtes Schloss gegeben haben? Das verwunderte viele junge Leute, doch manch Alteingesessener Prohliser kann sich noch gut an das prunkvolle Gebäude erinnern. 

 

Lassen sich noch Überreste davon finden und welche Geschichten können Sie uns erzählen? Diesen spannenden Fragen will der Leiter des Prohliser Palitzsch-Museums, Peter Neukirch gemeinsam mit dem Heimatverein Prohlis und allen stadtgeschichtlich Interessierten buchstäblich auf den Grund gehen. Unter der fachlichen Anleitung von ehrenamtlichen Denkmalpflegern sollen nach und nach die Überreste und Strukturen des Schlosses freigelegt werden. Die Geschichte des Prohliser Schlosses, das unter ungeklärten Umständen abbrannte und schließlich 1985 endgültig abgerissen wurde, wird so wieder lebendig und für jeden greifbar.

 

Das Angebot zur Beteiligung an der Freilegung richtet sich insbesondere an Schulklassen, aber auch kleine Gruppen oder Einzelpersonen können sich mit Schaufel, Spatel und Pinsel auf die Suche nach Fundstücken begeben. Alles Gegenständliche soll auf seine Bedeutung geprüft und - wenn möglich - geordnet und erhalten werden.

 

Freiherr Moritz von Crailsheim, Urenkel des letzten Schlossherrn, unterstützt das Vorhaben ebenso wie das Stadtbezirksamt Prohlis. Auch die ortsansässigen Unternehmen Nestler und Hornbach sowie der Dönerbetrieb Suna haben sich bereits logistisch und mit der Bereitstellung von Ausrüstungsgegenständen in das Projekt eingebracht. Unter Vermittlung des Landtagsabgeordneten Christian Piwarz konnte zudem ein geeigneter Lagercontainer beschafft werden. Fachliche Unterstützung erhält das Projekt vom Landesamt für Archäologie, dem Amt für Kultur- und Denkmalschutz sowie dem Städtischen Hochbauamt. Damit sind alle Grundlagen für ein stadtteilgeschichtlich interessantes wie pädagogisch wertvolles Projekt gelegt. Der Leiter des Palitzsch-Museums, Peter Neukirch freut sich nun auf das Interesse eines breiten Publikums und natürlich viele tatkräftige Mitstreiter.

 

Das Schlossgelände an der Georg-Palitzsch-Straße in Höhe Spreewalder Straße ist zunächst bis Mitte Oktober jeden Freitag von 13:00 – 16:00 Uhr für Interessierte geöffnet. Denkmalpfleger Christian Girbig wird vor Ort sein und über das Projekt informieren.

 

http://www.palitzsch-museum.de/bildung.html