Bildungsqualität weiter voranbringen

Verbeamtung, Digitalisierung und Lehrplanüberarbeitung – in den vergangenen eineinhalb Jahren haben wir in der Bildung viel erreicht. Gute Bildung in einem stabilen und verlässlichen Bildungssystem anzubieten, ist und bleibt eine der großen politischen Aufgaben im Freistaat Sachsen.

 

Kitas – Umfrage

 

Im Frühjahr 2018 haben wir die Eltern, Erzieherinnen und Erzieher und die Einrichtungsleitungen nach den wichtigsten zu lösenden Aufgaben in den Kitas befragt. Sie haben sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, zusätzliche Zeit für die Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit zur Verfügung zu stellen. Deutlich wurde bei der Umfrage auch, dass den Eltern Qualität in der Erziehung wichtiger ist als Beitragsfreiheit. Mit dem Beschluss des Doppelhaushalts 2019/2020 stellt der Sächsische Landtag die dafür nötigen finanziellen Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro jährlich bereit. Ein Expertenbeirat begleitet die Umsetzung unseres Qualitätspakts frühkindliche Bildung.

 

Gute-Kita-Gesetz

 

Mit der Unterzeichnung des Gute-Kita-Gesetztes im Juni 2018 erhält Sachsen in den nächsten Jahren 269 Millionen Euro, um zusätzliches Personal in Krippen und Kindergärten für mittelbare pädagogische Tätigkeiten einzustellen. Ein Teil dieser Bundesmittel kommt, kofinanziert vom Freistaat, auch den Tagespflegeeltern für diese Arbeit, für Vernetzung sowie organisatorische und betriebswirtschaftliche Tätigkeiten zugute.

 

Erzieherausbildung

 

Um den steigenden Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern zu decken, werden wir ab dem kommenden Schuljahr 200 zusätzliche Ausbildungsplätze an den staatlichen Fachschulen bereitstellen. Zudem bezuschussen wir das Schulgeld für die Erzieherausbildung mit fünfzig Euro pro Monat. Eine Absolventenbefragung soll uns außerdem Auskunft darüber geben, für welchen Weg sich Erzieher nach ihrem Abschluss entscheiden.

 

Schule – Handlungsprogramm

 

Seit der Verabschiedung des Handlungsprogramms zur nachhaltigen Sicherung der Bildungsqualität im Freistaat Sachsen ermöglichen wir den Lehrerinnen und Lehrern bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres die Verbeamtung sowie den Referendarinnen und Referendaren die Übernahme ins Beamtenverhältnis auf Widerruf. Das Instrument zeigt bereits erste positive Wirkungen.

 

Die Lehrerausbildung stellen wir auf eine breitere Basis. Dazu haben wir zum 1. August 2019 im ostsächsischen Löbau und im erzgebirgischen Annaberg-Buchholz zwei weitere Ausbildungsstätten für Grundschullehrer eingerichtet.

 

Darüber hinaus hat unsere Lehrer-Werbekampagne vom Frühjahr, die wir gemeinsam mit dem „Lehrer“ aus der gleichnamigen Serie, Hendrik Duryn, gestaltet haben, für viel Aufsehen und mehr Bewerber für den sächsischen Schuldienst gesorgt.

 

Stundentafel- und Lehrplanüberarbeitung

 

Im deutschlandweiten Vergleich tragen die sächsischen Schülerinnen und Schüler eine höhere Unterrichtsbelastung als andere Schüler. Die Stundentafel und damit die Lehrpläne zu überarbeiten, war deshalb dringend nötig. So fordern nicht nur diese Belastung, sondern auch neue Lehr- und Lerninhalte diesen Schritt.

 

Gesellschaftliche Herausforderungen wie der Umgang mit Pluralität, Digitalisierung, Reaktion auf klimatische Veränderungen und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen sind zukunftsentscheidende Fragen, denen sich Schule stellt und die Unterricht verändern.

 

Wichtig war mir, die besonderen Stärken und die Struktur unseres bisher sehr erfolgreichen Schulsystems weiterhin gewährleistet zu wissen. Auch deshalb waren an allen Anpassungen erfahrene Fachberater und Lehrer beteiligt; zudem wurden sie zwischen den einzelnen Fächern und Schularten abgeglichen.

 

Digitalisierung

 

Sachsen war im Mai 2019 das erste Bundesland, das nach der Unterzeichnung des Digitalpakts eine entsprechende Förderrichtlinie veröffentlicht hat. Wir ermöglichen damit jedem Schulträger, digitale Lernumgebungen in jedem Klassenzimmer bereitzustellen. Dazu haben wir das Förderverfahren weitgehend entbürokratisiert; der Fördersatz beträgt 100%. Mittlerweile sind bereits die ersten Fördermittel geflossen.

 

Werteerziehung

 

Neben der Vermittlung von Wissen hat Schule auch einen Erziehungsauftrag. Schon allein deshalb ist eine Einschätzung der sozialen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern nicht nur legitim, sondern zwingend notwendig. Dies erfolgt in Sachsen über die Kopfnoten. Unsere Auffassung, dass diese Einschätzung wichtig und richtig ist, hat das Oberverwaltungsgericht Sachsen bestätigt. Für mich sind Kopfnoten ein Teil der Werteerziehung. Sie sollen auch dazu beitragen, sich mit gegenseitigem Respekt zu begegnen und an diesen, wenn er droht verloren zu gehen, wieder zu erinnern.